Taijiquan und Qigong haben sich über lange Zeiträume aus der chinesischen Geistesgeschichte heraus eintwickelt. Dabei sind bekanntlich daoistische, konfuzianische und buddhistische Elemente in unterschiedlicher Gewichtung in verschiedene Strömungen unserer Künste eingegangen. Ideen und Begriffe wie Wuji, Taiji, YinYang, BaGua, WuXin etc. sind nicht erst in den ausgefeilten Taijiquan- bzw. Qigong-Sytemen aufgetaucht sondern haben eigene Geschichte(n). Wichtige Stationen dieser Geschichte werden beschrieben, und wir tauschen uns aus über Interpretationsmöglichkeiten der "Klassiker". Wir wollen in diesem Seminar auch identifizieren, welche philosophischen Ideen unsere je eigene Übungsform akzentuiert und auch wie sich das jeweils praktisch verwirklicht.
Der Praxisbezug wird dabei im gemeinsamen Austausch von Übungsweisen "handfest gemacht":
Er ergibt sich daraus, dass unsere Künste die jeweilige Philosophie verkörpern ("Embodied Philosopy"). In welcher Weise das jeweils geschieht, werden wir herausarbeiten. Dabei soll das Seminar möglichst echten Werkstatt- bzw. Labor-Charakter haben; es dürfen gerne auch bisher nicht bekannte oder noch nicht explizit benannte Formen der Verkörperung philosophischer Ideen entdeckt werden.
Zur Vorbereitung des Seminars sollen die Kursmaterialien und die angegebene Literatur in ca. 20 Stunden Heimstudium gelesen werden.
Schicken Sie uns bitte bei der Anmeldung Informationen über die von Ihnen geübten/unterrichteten Formen und - soweit bekannt - über deren philosophischen Hintergrund (z.B. körperliche und spirituelle Zielsetzungen, Menschenbild und Ähnliches) im Umfang etwa einer Seite, damit wir dies dann gemeinsam in den größeren Zusammenhang einordnen können. (Wenn Sie Schwierigkeiten hierbei haben, kontaktieren Sie bitte den Dozenten, der Ihnen Hilfestellung bietet)